2020 – Ein Blick in den Rückspiegel

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EIN BLICK IN DEN RÜCKSPIEGEL

Das Jahr 2020 geht nun in seine letzten Tage. Endlich, mag man vielleicht denken. Wir hatten uns dieses Jahr definitiv ganz anders vorgestellt.

Nachdem wir seit der Wiedereröffnung des Café NUN im Herbst 2017 mit 2018 und 2019 zwei „Übergangsjahre“ hatten, in denen die Weichen für Infrastruktur, Technik und Verein neu gestellt wurden, hatten wir vor, 2020 so richtig durchzustarten. Wir hatten viel geplant, viele Ideen gehabt und genug Energie, um diese umzusetzen. Dass 2020 dafür nicht das richtige Jahr war, wissen wir inzwischen alle.

Trotz aller Schwierigkeiten, die dieses Jahr – insbesondere durch die Corona-Pandemie – für jeden von uns hatte und dabei gerade auch den Kulturbereich traf, sehen wir hoffnungsvoll ins neue Jahr und wollen hier einen kleinen, aber feinen Rückblick auf das vergangene wagen.

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Ein neues Jahr kann kaum besser starten als unser NUN-Jahr: Ausverkauft! Gleich das erste Konzert im Jahre 2020 war bis auf den letzten Platz ausverkauft und „Walking On Rivers“ dankten dies mit einem großartigen Konzert. Unvergessen bleibt die Zugabe, die die Jungs auf unserer Theke gespielt haben.

Auch die Band „Hello Emerson“ hatte schon einmal den Weg aus Nordamerika ins NUN angetreten und schenkte uns einen schönen Abend mit ruhigeren Tönen.

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DurchHeiners Soloshowund dem etwas anderen Kneipenquiz „Heiner und Chris machen Quiz“ sorgten auch die „Wahrhaft Schwachen“ von Anfang an wieder für ein vielfältiges und attraktives Programm – und das war erst der Anfang.

Musikalisch und international ging es im Februar mit vielen Highlights weiter: dem Singer- Songwriter „Oldseed“ (Kanada), der Indieband „The Bland“ (Schweden) und „Teitur Magnusson“ aus Island.

Teitur Magusson machte unfreiwillig den vorläufigen Abschluss des Konzertjahres im NUN. Leider war die Verunsicherung des Publikums bereits spürbar und der ein oder andere Platz blieb leer. Kurz darauf kam die traurige Nachricht, dass wir das NUN vorübergehend schließen müssen und vorerst keine Veranstaltung mehr durchführen können.

Definitiv ein Wirkungstreffer für uns. Wirtschaftlich, aber auch emotional. Ab jetzt hieß es abwarten. Abwarten, die Situation verfolgen, um irgendwann wieder planen zu können.

Im Frühsommer gab‘s dann einige Lichtblicke: Wir konnten uns – mit Abstand und draußen – endlich wieder treffen und ein wenig Vereinsarbeit leisten: endlich wieder miteinander reden, Ideen austauschen, lachen und das ein oder andere Glas Wein oder Kräuterheiner trinken. Hinzu kam, dass wir eine Handvoll neuer „Nunis“ in unserem Team begrüßen durften. Für uns in diesen Tagen ein absoluter Gewinn, um Aufgaben auf weiteren Schultern verteilen zu können und frische Ideen aufnehmen zu können, damit das NUN weiter wachsen kann.

Als gemeinsames Projekt haben wir im Sommer unseren Biergarten erneuert. Die alten Möbel flogen uns quasi schon um die Ohren; schon fürs Frühjahr war geplant, alles neu zu machen. Wir haben kräftig geplant, gesägt, geschraubt, gegärtnert, um den Außenbereich neu erstrahlen zu lassen; neue Bänke, Beete und Hocker sind durch gemeinschaftlichen Einsatz entstanden. Wer an der Gottesauer Straße 35 vorbeikommt, kann sich einen Eindruck machen.

Zum August hin deutete sich mit „Toujours Kultur“ ein Kulturhighlight für Karlsruhe an. In Zusammenarbeit mit den Einrichtungen desKulturrings Karlsruheentstand ein Festival, bei dem unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften endlich wieder Kultur stattfinden konnte. Endlich wieder Bühnenprogramm, Konzerte und Kabarett. Endlich wieder in glückliche Gesichter schauen. Das hat uns und den Künstlern so gut getan – und dem Publikum auch.

Dass wir mit dem Konzert unserer Lieblinge von „LionLion“ gleich unsere erste Veranstaltung bei „Toujours Kultur“ ausverkaufen würden, hätten wir uns vorher nicht einmal träumen lassen, geschweige denn, dass auch die weiteren beiden Veranstaltungen der „Wahrhaft Schwachen“ komplett bzw. nahezu komplett ausverkauft waren.

„LionLion“ sind im NUN zwar „alte Bekannte“, allerdings war so eine große Bühne, noch dazu Open Air, für uns eine ganz neue Herausforderung. Wir konnten diese jedoch meistern und genießen; durch viele Hände und viel Einsatz mit einem tollen Team.

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Dass wir – das Team vom NUN Kulturraum – bei „Toujours Kultur“ den höchsten Eigenverbrauch an Getränken von allen teilnehmenden Einrichtungen hatten, sollte hier – der Vollständigkeit halber – zumindest kurz erwähnt werden. Wir sind vielleicht ein ganz kleines Bisschen stolz darauf! 🙂

Kulturell war das Jahr 2020 nach „Toujours Kultur“ für uns leider beendet. Konzerte im Café NUN sind vorerst nicht möglich.

Finanziell konnten wir die Krise bisher stemmen. Mit Förderung der Stadt Karlsruhe und des Landes Baden-Württemberg sowie durch Hilfe von Politik, Einsparungen und vor allem auch Spenden sind wir auf einem guten Weg. Wir möchten und werden weiterhin – über die nächsten Jahre hinweg – eine Bühne für Kultur in der Oststadt bieten.

Die Spendeneinnahmen und motivierenden Worte, die uns erreicht haben, beflügeln uns. Wir danken euch allen herzlich für die Unterstützung und den Rückhalt.

Momentan sind wir am Rechnen, Planen, Telefonieren und Anträge schreiben. Wir machen uns Gedanken, wie es mit der Kultur in Karlsruhe weiter gehen kann, sobald es die Corona-Situation zulässt. Wir werden wieder da sein und können es kaum erwarten, euch alle wieder zu sehen.

Zum Abschluss des Jahres haben wir unseren NUN-Online Adventskalender mit Euch und der ganzen Onlinewelt geteilt. In Zeiten von Lockdown und Kontaktbeschränkungen war das die einzige Möglichkeit, kulturelle Impulse zu setzen und dabei unter anderem an vergagene Konzerthighlights zu erinnern. Zudem hatten wir durch Videobeiträge der Wahrhaft Schwachen, Green Apple Sea, LionLion, The Bland und Rue Royale auch ein paar sehr schöne Überaschungen hinter den Türchen des Adventskalenders versteckt.

NUN ja. Das wars dann für 2020. Nächstes Jahr wirds besser 🙂
Bis (hoffentlich) bald Macht‘s gut!

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