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Konzert: How I Left

20. Mai 2022 @ 20:0023:59

Konzert mit HOW I LEFT im NUN

Wann denn NUN?
– Freitag, 20. Mai (20:00 Uhr, Einlass: 19:00 Uhr)
Wo den NUN?
– Café NUN (Gottesauer Straße 35, Karlsruhe)

Tickets gibt es hier
VVK: 10,00 €/ AK: 12,00 €

Inmitten der süddeutschen Provinz, dort wo kleine Trauben zu köstlichen Wein werden, entsteht der ganz eigene und wohltuende sound for lovers. How I Left macht Musik, die ganz besonders den Fans von the The Cure, Wilco oder Ben Kweller ein wohltuendes Gefühl im Bauch auslösen wird. Slackerfolk trifft auf eingängigen Indiepop! Gemütlich rumpeln Drums und Bass, darüber lockere Gitarren, ein altes Klavier und die Philicorda-Heimorgel vom Sperrmüll. Sobald der Gesang einsetzt, fragt sich das geschulte Ohr, wann denn die Stimmfusion von Paul Simon, Neil Young und Conor Oberst stattgefunden hat. Die Texte erinnern an American Short Stories – Alltagssituationen, kuriose Schlagzeilen und zwischenmenschliche Begegnungen verschmelzen zu literarischen Miniaturen. Eigensinnig mit einer Prise Esprit.

Die eine Hälfte des Duos, Julian Bätz (Gesang, Gitarre, Klavier, Orgel), ist als Helmet Lampshade häufiger mit dem Songwriter-Juwel Marcel Gein in allen möglichen Konzert- und Recording Situationen zu finden. Daneben tourt er mit Rocky Votolato durch Europe oder arbeitet an seinem

aktuellen Soloalbum mit Olaf O..A.L. (The Notwist) oder Sebastian L. Phillip (Die Wilde Jagd). Die How I Left Magic entsteht durch Jazzdrummer Michy Muuf (die andere Duo-Hälfte). Das lässig pointierte Schlagzeugspiel swingt sich direkt ins Herz – Erinnerungen an Levon Helm von “The Band” werden wach. Zusammen erschaffen die beiden eine Musik, die man hierzulande so noch nicht gehört hat – in Form gebracht von Mixing- und Masteringmastermind Christian Bethge (Stella Sommer, Messer, Gewalt). Sie klingt mindestens genau so gut, wie der Vino aus dieser Ecke der Republik schmeckt. Ehrenwort!

„Birds in the city“.

Keine Angst, die zwei von „How I left“ gehen gar nicht weg, sondern kommen gerade erst so richtig ums Eck: Say hello zum Debütalbum „Birds in the city“.

Und eins vorweg: Dieses Album hat nen guten Schluck Süden intus, die Stimmung süß und wehmütig wie eine schwere Traube, die letzte an der Rebe an einem späten Sommertag. Aber auch wenn die Gitarren im sonnenverwöhnten französisch-deutschen Grenzgebiet im Elternhaus von Leadsänger Julian Bätz aufgenommen worden sind, bleibt das Südliche in den 12 Songs dabei unbestimmt und wechselhaft, mehr Chiffre, Fiktion und warmes Gefühl als geographische Gewissheit. Das Album erscheint bei „This Charming Man“ unter Mitwirkung von Mastering-Wizard Chris Bethge (Stella Sommer, MESSER, Gewalt).

Der How I left -Sound ist ein konsequent handgemachter. Da ruckelt die Philicorda-Heimorgel vom Sperrmüll, da erzählen alte Mikrofone und ein noch älteres Klavier aus ihrem langen Leben, da gleiten verträumte Gitarren über einem lockeren Schlagzeug, das Spannungsbögen gekonnt aufmacht, oben hält und auf den Punkt genau wieder schließt.

Mal melancholisch bis zum Anschlag, mal beschwingt-rumpelnd wie die Fahrt im eigenhändig ausgebauten Bus: Drummer Michy Muuf und Julian Bätz (Gesang, Gitarre, Klavier, Orgel) mischen auch dieses Mal Slackerfolk und eingängigen Indiepop aufs Schönste. Dabei spannen sie einen verträumten Raum auf, in dem Leichtigkeit und Schwere nebeneinander existieren dürfen, sich wechselseitig überlagern und vor dem Hintergrund des jeweils anderen Tenors umso deutlicher aufleuchten. Und darüber, da tänzelt Julian Bätz‘ Stimme, kratzt, flüstert, haucht, ein bisschen wie Connor Oberst, aber schwebender, ein wenig wie Jeff Tweedy, aber zärtlicher, so ein bisschen wie Neil Young, oder doch einfach – wie Julian. Etwas Jungenhaftes liegt jedenfalls darin, ein beständiges „noch nicht“ und „vielleicht bald“, wenn unsere Herzen das mit der Kommunikation endlich einmal auf die Reihe bekommen haben! Und die Geschichten, die‘s auf die Ohren gibt? Die wirken, als hätte wer kuriose Headlines und geschwind hingeworfene Notizen aus einer Kladde rieseln lassen, aber auf eine äußerst achtsame Art. So erinnern die Lyrics in ihrer Skizzenhaftigkeit an Miniaturen amerikanischer Shortstories, in denen die Protagonist*innen vor skurrilen und schrulligen Kulissen agieren:

Ein Athlet, der 1987 Übermenschliches leistet für eine Medaille (oder war es doch für seine große Liebe) und längst in Vergessenheit geraten ist (San Diego Bay). Männer, die für das Stehlen eines einzigen Apfels ermordet wurden und über deren Gräbern sich nun ein Parkplatz an den anderen reiht (Apples).

Manche Zeile gerät dabei übrigens en passant zu echter In-ya-heart-Poesie: Wenn etwa gesagt wird, dass wir Räume sind, die sich wie Baustellen fühlen (Kids) oder wenn das Ändern eigener Glaubenswahrheiten mit der Schwierigkeit verglichen wird, Blätter zurück an den Baum zu kleben – und das bei strömendem Regen (Southern Expressway).

Und am Ende bleibt all den entwurzelten, städtischen Vögeln der gleichermaßen trotzige wie grundhoffnungsvolle Gedanke, dass alles leichter werden wird, weil es verdammt nochmal leichter werden muss: „But ist has to get easy now, cause it needs to be easier than this.“

Schöner als das braucht‘s allerdings gar nicht mehr zu werden, denn wir haben ja schon längst Gänsehaut.

Details

Datum:
20. Mai 2022
Zeit:
20:00 – 23:59
Veranstaltung-Tags:
,
Webseite:
https://www.nun.cafe

Veranstaltungsort

NUN Kulturraum e.V.
Gottesauer Straße 35
Karlsruhe, 76131

Veranstalter

NUN Kulturraum e.V.